Als der portugiesische Einwanderer "Armando Manoel Leite de França" 1882 zum ersten Mal die Türen vom Restaurante Leite öffnete, war Brasilien noch keine Republik. Die Sklaverei war alltäglich. Der Kaiser Dom Pedro II. war an der Macht und Papst war Leo XIII. Eine so wichtige Stadt wie Belo Horizonte existierte noch nicht einmal. Es ist das älteste Restaurant seiner Art im Lande, verfügt über importierte Silberwaren, Geschirr, Kristalle aus Europa, Servietten aus 100 % Baumwolle, tadellose Kellner und ein Weinkeller mit Etiketten aus dem 19. Jahrhundert. Das Leite eroberte bereits im 19. Jahrhundert die High Society von Pernambuco. Die Zuckerbarone, Intellektuelle und Politiker gingen ein und aus.
Aber was ist mit dem Café Lamas, das acht Jahre früher 1874 in Rio de Janeiro die Türen öffnete? Das Lamas musste wegen Bauarbeiten 1976 die Türen schliessen und in einen anderen Stadtteil umziehen. So hat das Restaurant Leite in Recife diesen Titel geerbt.
Im Restaurant Leite entstand eines der bekanntesten Rezepte des Landes, das "Filet á Chateaubriand". Der Namensgeber, Assis Chateaubriand, war Stammgast im Restaurant. Berühmte Persönlichkeiten wie Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Orson Welles, Carlos Pena Filho und Armênio Dias gaben sich die Türklinke in die Hand. Auch Präsidenten wie Juscelino Kubitschek, Jânio Quadros und Fernando Henrique Cardoso waren Gäste des Restaurant Leite.
Gilberto Freyre war ein häufiger Besucher und taufte ein Gericht "Medaillons á Gilberto Freyre".
Das Haus bewahrt seine aristokratische Atmosphäre. Die Stühle sind aus Palisanderholz, die Tabletts aus Silber und die Servietten aus reiner Baumwolle. Die Speisekarte setzte sich in diesem Modus fort. Das Leite hat sich zu einem der bekanntesten Spitzenrestaurants Recifes entwickelt. Das Ambiente und das hervorragende Essen sind seine grössten Geheimnisse.
Ein traditioneller Ort mit Raffinesse und Live-Musik auf dem Klavier, die der Umgebung einen Hauch von Romantik verleiht. Die Kellner sind professionell ausgebildet, geduldig und helfen gerne bei der Auswahl der Menüs. Die Gerichte sind von hoher Qualität und liebevoll serviert. Der Parkservice gehört zum Standard für ein Restaurant wie das Leite. Ein sehr hilfreicher Service in einer Stadt, wo der Verkehr nicht stillsteht und Parkplätze kaum zu finden sind.
Francisco de Assis Chateaubriand war Schriftsteller, Anwalt, Rechtsprofessor, Geschäftsmann, Präsident eines brasilianischen Presse- und Radiotrusts und Botschafter Brasiliens in London. Im Leite
war er Stammgast und Namensgeber des beliebten Filet à Chateaubriand. Dieser Teller wird normalerweise für zwei Personen zubereitet. Das Chateaustück wird in einer Madeira-Sauce mit
Zwiebeln, Erbsen und Pilzen gekocht. Dazu wird Reis nach griechischer Art und Pommes paille serviert.
Doch das ist nicht der berühmteste Teller des Hauses. Es ist die Cartola Pernambucana, die zum Kulturerbe von Pernambuco gehört. Ein Dessert, das aus Banane und Butterkäse mit Zucker und Zimt
zubereitet wird. Bei angesehenen Besuchern der Stadt bestand der weltbekannte pernambukanische Anthropologe Gilberto Freyre darauf, mit den Gästen im Leite die Cartola zu probieren.
Ein guter Sherry, ein excelente Likör, ein alter Portwein oder ein guter Wein wird immer angeboten.
Die Menükarte vom Restaurant Leite ist voll mit portugiesischen Spezialitäten. Ganz besonders hervorzuheben ist das zarte Lammfleisch, die in der Butter gegrillten Riesengarnelen, oder die Meeresfrüchte und der Fisch.
Als Hommage an den Besitzer des Hauses ist einer der Höhepunkte Bacalhau à Armênio Dias. Es ist selbstverständlich, dass der köstliche Kabeljau, ein Flaggschiff der portugiesischen Küche, in diesem Gericht verarbeitet wird.
Als Hommage an den Besitzer ist einer der Höhepunkte Bacalhau à Armênio Dias.
Raffinesse und Live-Musik, die dem Ambiente einen Hauch von Romantik verleiht.
Armênio Dias mit einem Portwein aus dem Jahre 1881 im Restaurant Leite.
Auch das Fleisch ist perfekt zubereitet. Ganz besonders ist das zarte Lammfleisch.